Richard Wagner
Siegfried
ERSTER AUFZUG(FIRST ACT)
ERSTE SZENE(FIRST SCENE)
MIME
(sitzt, als der Vorhang nach einem kurzen Orchestervorspiel aufgeht, am Ambosse und hämmert mit wachsender Unruhe an einem Schwerte: endlich hält er unmutig ein)
Zwangvolle Plage! Müh' ohne Zweck!
Das beste Schwert, das je ich geschweisst,
in der Riesen Fäusten hielte es fest;
doch dem ich's geschmiedet,
der schmähliche Knabe,
er knickt und schmeisst es entzwei,
als schüf' ich Kindergeschmeid!
Mime wirft das Schwert unmutig auf den Amboss, stemmt die Arme ein und blickt sinnend zu Boden
Es gibt ein Schwert,
das er nicht zerschwänge:
Notungs Trümmer zertrotzt' er mir nicht,
könnt' ich die starken Stücke schweissen,
die meine Kunst nicht zu kitten weiss!
Könnt' ich's dem Kühnen schmieden,
meiner Schmach erlangt' ich da Lohn!
Er sinkt tiefer zurück und neigt sinnend das Haupt
Fafner, der wilde Wurm,
lagert im finstren Wald;
mit des furchtbaren Leibes Wucht
der Niblungen Hort hütet er dort.
Siegfrieds kindischer Kraft
erläge wohl Fafners Leib:
des Niblungen Ring erränge er mir.
Nur ein Schwert taugt zu der Tat;
nur Notung nützt meinem Neid,
wenn Siegfried sehrend ihn schwingt:
und ich kann's nicht schweissen,
Notung, das Schwert!
Er hat das Schwert wieder zurechtgelegt und hämmert in höchstem Unmut daran weiter
Zwangvolle Plage! Müh' ohne Zweck!
Das beste Schwert, das je ich geschweisst,
nie taugt es je zu der einzigen Tat!
Ich tappre und hämmre nur,
weil der Knabe es heischt:
er knickt und schmeisst es entzwei,
und schmäht doch, schmied' ich ihm nicht!
Er lässt den Hammer fallen
Siegfried, in wilder Waldkleidung, mit einem silbernen Horn an einer Kette, kommt mit jähem Ungestüm aus dem Walde herein; er hat einen grossen Bären mit einen Bastseile gezäumt und treibt diesen mit lustigem Übermute gegen Mime an
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